D A M E N  
 
  Damen und Juniorinnen  
 
  Über zweiundzwanzig Jahre spielten in Steinfeld Frauen Fußball. Eingangs waren es mehr oder weniger Gaudispiele anlässlich der Kirchweih, wie zum Beispiel gegen die Gemeinderäte im Jahr 1978 vor über 300 Zuschauern unter einem engagierten Trainer Canisius Neuberger. 

Später wurde ‘richtiger’ und erfolgreicher Sport und ein lange verkanntes Aushängeschild daraus. Regelmäßiges Training fand ab Mai 1979 unter dem damaligen A-Jugend-Trainer Hermann Adelhardt statt. Sämtliche Spielerinnen stammten in dieser Anfangsphase aus Steinfeld. Neben anderen Teams aus dem Landkreis spielte man ohne Spielerinnenpässe alljährlich um den Raiffeisenpokal. Das erste Spiel außerhalb des Landkreises fand am 20. September 1980 beim ATSV Gehülz statt. Ein Frauenfußball-Türnier am Kirchweihsonntag 1981 war ein weiterer Meilenstein in der jungen Geschichte der Mannschaft. Vor einer Rekordkulisse wurde dieses Turnier souverän gegen des ASV Stübig gewonnen. Dabei avisierte die damals 10jährige Hannelore Görl mit ihrer technischen Begabung zum Publikumsliebling. 

In der Saison 1983/84 startete das junge SCJ-Team offiziell in der Kreisliga Bamberg in den BFV-Spielbetrieb und wurde bereits im zweiten Jahr Meister und Aufsteiger in die Bezirksliga Oberfranken. Auch hier wurde mit Können (1986/87 2. Platz, 1987/88 Meister) der Durchmarsch geschafft. Mit zwei gewonnenen Relegationsspielen gegen die SpVgg Bayreuth und FC Maxhütte Haidhof war man plötzlich Bayernligist. 

Zahlreiche Steinfelder Spielerinnen hängten danach ihre Schuhe an den berühmten ‘Nagel’. So wurde das Abenteuer Bayernliga mit einer sehr jungen Mannschaft angegangen. Aber auch hier brauchte sich der SC Jura Steinfeld nicht zu verstecken. Mit Libero Andrea Türkon, Spielmacherin Hannelore Görl und Mittelstürmerin Maria Kunzelmann besass das Bayernliga-Team drei souveräne Stützen. Trainer Hermann Adelhardt konnte durch seine 11jährige erfolgreiche Arbeit als BFV-Oberfranken-Auswahltrainer außerdem etliche Spielerinnen nach Steinfeld lotsen und immer eine schlagkräftige Mannschaft bilden. Aufgrund harter Trainingsarbeit hatte man elf Jahre lang nie mit dem Abstieg zu kämpfen. Die beste Saison gelang 1995/96 mit einem 4. Platz nach den Play-Off-Spielen um die bayrische Meisterschaft. Jahrelang waren die Damen des SC Jura Steinfeld unumstritten die Nr. 1 in Nordbayern. 

Nach über 24 Jahren ehrenamtlicher Trainerarbeit beim SC Jura hörte Hermann Adelhardt, von 1975 bis 1985 trainierte er auch die männliche A-Jugend, im Jahr 1999 auf eigenen Wusch auf. Dreizehn Monate später musste die Damenmannschaft leider aus dem Spielbetrieb benommen und aufgelöst werden. Damit ging eine erfolgreiche Ära eines kleinen ‘Dorfvereins’ im Konzert der Großen in Bayern zu Ende.
 
 
   
 
  Als viertbestes Team in Bayern beendete der SC Jura 1996 die 8. Bayerliga-Saison mit den Spielerinnen: (stehend von links) Tanja Reinfelder, Claudia Heimbach, Sabrina Ebitsch, Ute Lenz, Dr. Katja Beck, Andrea Türkon, Sabine Grasser, Silke Schedel, (kniend von links) Simone Spielmann, Carina Karl, Daniela Neubig, Katharina Feulner und Anita Sharma.  
 
 
  Für Furore in Bayern sorgten auch die Fußball-Mädchen. Bereits in der Gründungssaison 1983/84 sorgten sie für einen Paukenschlag. Drei Titel gab es in der Auftaktsaison. Neben der Kreismeisterschaft und dem Bezirksmeistertitel gewann man in Dinkelsbühl überraschend auf Anhieb den Titel des bayerischen Meisters. Dieser wurde in den beiden folgenden Spielzeiten 1985 und 1986 erfolgreich verteidigt und 1988 und 1992 nochmals gewonnen. 

Diese fünf bayerischen Meistertitel sind auch heute noch Rekord in Bayern. Selbst der FC Bayern München kann eine solch stolze Bilanz bis heute noch nicht aufweisen. Vier Mal stand man außerdem noch im Finale und wurde bayerischer Vizemeister. Insgesamt elf Mal ging mal als oberfränkischer Meister hervor. Auch diese überaus eindrucksvolle Bilanz ist bis heute noch von keinem anderen Verein erreicht worden.

So nebenbei beherrschten die Mädchen des SC Jura Steinfeld zwölf Jahre lang die oberfränkischen Meisterschaften in den Hallen zwischen Strullendorf, Lichtenfels, Altenkunstadt, Kulmbach, Kronach und Selb.

Nach Andrea Türkon und Hannelore Görl schafften noch weitere siebzehn Fußballerinnen des SC Jura Steinfeld den schweren Sprung in die Bayernauswahl. Diese technisch versierten und anspruchsvoll agierenden Spielerinnen waren immer die ‘Leitwölfe’ in den jeweiligen BFV-Auswahlteams.

Zu Dank verpflichtet sind wir für die ehrenamtliche trainingsseitige Unterstützung und Betreuung Hans Schmitt (Steinfeld), Edgar Feulner (Enchenreuth), Josef Kohles (Huppendorf) und Hermann Bergmann (Kulmbach). Ein echter Freund der beiden Mannschaften und Wegbegleiter war der im Jahr 2000 plötzlich verstorbene Bezirksjugendleiter und Rektor Hubert Dorsch aus Breitengüßbach. Seine Verdienste um den SC Jura Steinfeld bleiben unzertrennbar verbunden mit dem SCJ und unvergesslich.

Spricht man beim SC Jura Steinfeld von Damen- und Mädchenfußball, so ist immer auch der Name Hermann Adelhardt zu nennen. Sein unermüdlicher Einsatz und sportlicher Ehrgeiz trugen ihren entsprechenden Teil zu all den Erfolgen bei. Immer wieder verstand er es, Frauen und Mädchen für den Fußballsport zu begeistern und zu fördern und machte den Namen SC Jura Steinfeld durch die Erfolge mit seinen Mannschaften weit über die Grenzen des Landkreises hinaus bekannt.. 

Vielleicht besteht eines Tages wieder die Möglichkeit bei den herausragenden Erfolge einen neuen Anlauf in Sachen Frauen-/Mädchenfußball zu nehmen.